Monique Goldschmit

Das Fahrrad gehört zu meinem Leben. Seit jeher. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie ich als Kind Rad fahren gelernt habe. Allerdings weiß ich noch genau, dass ich mit 10 Jahren zu meinem Geburtstag mein eigenes großes Rad geschenkt bekommen habe und ich damit die Straßen in unserm Dorf rauf und runter gefahren bin. Auch weiß ich noch sehr gut, dass ich mit 11 Jahren bei meiner Cousine, trotz Verbots Rad zu fahren, mit dem Rad meines Cousins sehr arg gefallen bin, weil ich nicht wusste, was tun um bergab die Kontrolle über dieses für mich viel zu hohe Jungenrad zu behalten. Ein Mal aus dieser Zeit erinnert mich heute noch daran.

Seit meinem Umzug 1989 von der Mosel in die Stadt Luxemburg bin ich dann quasi jeden Tag die 2,5 Kilometer mit dem Fahrrad zur Arbeit bei der Bank gefahren. 1991 verlängerte sich mein ‚Dienstweg‘ mit dem Fahrrad bis zu meiner neuen Arbeitsstelle im OekoZenter-Luxemburg auf 3,5 Kilometer. Dort ansässig war ebenfalls die Lëtzebuerger Vëlos-Initiativ. Irgendwann verstärkte sich der Kontakt zu diesen Leuten, und heute bin ich im LVI-Vorstand aktiv.

In den letzten drei bis vier Jahren erhielt die LVI immer wieder Anfragen nach Möglichkeiten zum Radfahren-Lernen. Vor einigen Jahren war auch schon von privater Seite der Versuch unternommen worden, einen Radfahrkurs in Luxemburg zu organisieren. Damals war zum ersten Mal der Name von Christian Burmeister gefallen, weil eine Luxemburgerin in einem Urlaubskurs erfolgreich bei Christian Radfahren gelernt hatte. Dieser erste Versuch konnte leider nicht umgesetzt werden.

2008 startete das Luxemburger Sportministerium eine Kampagne zum Radfahren. Bei Gesprächen mit den Verantwortlichen wurde die Idee einer Fahrradschule sehr schnell akzeptiert, und auch die Stadt Luxemburg nahm unsere Idee auf.

Für mich war immer klar, dass es nicht genügt, einem Erwachsenen das Radfahren einfach zu zeigen, noch dazu mit ‚Es ist ja ganz einfach, jeder kann das‘. Man muss selbst wissen, was man überhaupt tut. Wie geht man vor? Wir sehen als Erwachsene immer schon den nächsten Schritt und haben das kindliche Ausprobieren verlernt (!), das ‚Einfach-mal-machen‘.

Ein Kursus konnte also nur mit professioneller Hilfe stattfinden. Wir hatten ja schon von Christian Burmeister gehört, und so stellte ich den Kontakt her. Nach einigen Telefongesprächen wurde ein Datum festgelegt. Der erste Radfahrkurs in Luxemburg stand. Und ausgebucht war er innerhalb von 5 Tagen. Das Bedürfnis war größer, als wir je angenommen hatten. Und nach dem Kurs hatten wir eine Warteliste von enttäuschten Anwärtern, die nicht sofort wieder in einen Kurs kommen konnten.

Der Kurs selbst war für mich eine sehr wichtige Erfahrung. Die zwei Wochen waren sehr anstrengend. Es war nur Radfahren-Lernen in meinem Kopf. Ich bombardierte Christian mit Fragen. Sein Konzept hatte mich anfangs sehr überrascht, mehr und mehr dann voll überzeugt, und 2008 absolvierte ich denn auch bei ihm in Hamburg die Ausbildung zur moveo·ergo·sum-Radfahrlehrerin mit viel Freude und Begeisterung und vor allem, denke ich, mit Respekt vor dem Fahrrad.

Heute gehört mein Fahrrad noch mehr zu meinem Leben. 2008 habe ich mich selbstständig gemacht und meine Firma ‚velosophie‚ gegründet. ‚Velosophie‘ bietet u. a. Radreisen an und garantiert werden darunter auch Radreisen für ‚Anfänger‘ sein.

  • Jahrgang 1967
  • seit ca. 2000 bei der LVI Lëtzebuerger Vëlos-Initiativ engagiert
  • seit 2003 Radtourenleiterin bei der LVI
  • seit 2006 Radtourenleiterin für Hunsrückvelo
  • seit 2008 moveo·ergo·sum-lizensierte Radfahrlehrerin und Radtourenleiterin

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